Mit gleich zwei Spenden wird das Wasserprojekt einer Kita in Senegal gefördert. Wie Kinder in einem anderen Land leben, soll über eine besondere Patenschaft anschaulich vermittelt werden.
„Uns in Deutschland geht es echt gut, wir möchten gerne etwas tun, um anderen zu helfen.“ Wenn Erzieherinnen einer Kita diesen Vorsatz haben, dann kann ja nur eine Unterstützung für Kinder gemeint sein. Die Erzieherinnen der AWO Natur-Kitas Niederndodeleben sind bei der Umsetzung ihres Wunsches im letzten Jahr auf eine Vorschule im Senegal aufmerksam geworden, die durch eine deutsche Lehrerin gegründet worden ist. Flugs wurde eine Afrika-Projektgruppe aus der Taufe gehoben, die sich energisch um eine Kontaktaufnahme und Kennenlernen kümmerte. Inzwischen besteht eine lebendige Patenschaft. Eifrig tauscht man Fotos und selbstgemalte Bilder aus und plant schon eine Kommunikation via Skype.
Bei dieser Patenschaft geht es nicht nur um eine finanzielle Unterstützung einer Kita im fernen Senegal. Im Vordergrund stehen die konkreten und anschaulichen Erfahrungen: wie genau leben die Kinder dort? Die Niederndodeleber Kita hat gleich mal das Frühstück der Senegaleser Kita nachgekocht und ausprobiert. Viele Kinder in Maliconda legen zu Fuß weite Wege zurück, um zur Kita "Case de Keur Thomas" zu gelangen. Bei Fremdsprachen denken viele Menschen in Deutschland zuerst einmal an Urlaub. Was für Bildungsaufgaben hat eine Kita in einem Land, in dem viele Eltern die Amtssprache französisch nicht einmal beherrschen und sie zumeist nicht lesen und schreiben können? Auch hier lernen Kinder heutzutage, mit Wasser sparsam umzugehen. Im Senegal hat die Ressource Wasser und ihr Mangel eine viel dramatischere Bedeutung. Daher soll z. B. das Thema Dürre bei den Kindern hier wie dort behandelt werden. Der pädagogische Hintergrund dieses Engagements ist damit vielfältig: Themen Essen, Verkehr, Umwelt und Wichtigkeit von Sprachen sollen vermittelt werden.
Um praktisch helfen zu können, hat die Niederndodeleber Kita die vergangene Adventszeit für eine Spendenaktion genutzt. Erlöse aus dem Kita-Weihnachtsmarkt und Spenden vom Personal und von Eltern wurden gesammelt. 390 Euro sind so zusammengekommen. Hinzu kam eine Spende in Höhe von 350 Euro des neu gegründeten Netzwerkes FAIRnetzt. Im Netzwerk für Kultur in Niederndodeleben arbeiten zahlreiche Vereine und Institutionen zusammen. Der Adventsmarkt ist die erste gemeinsame Aktion des Netzwerkes gewesen, berichtet Gemeindepädagoge Martin Zander. Dort ist der Kontakt zur örtlichen Kita entstanden und man habe vom Senegal-Projekt erfahren. Mit einem Teil des Gewinnes vom Adventsmarkt sollen wichtige Projekt unterstützt werden. Wie die Einrichtungsleiterin Ines Ziemer erklärt, ist geplant, einen Brunnen zu bauen. Damit sollen Pflanzen zum Verkauf gezüchtet und eine Einnahmequelle geschaffen werden, gleichzeitig soll der Brunnen Teil eines Bildungsprojektes für die Kinder und ihre Mütter sein.
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