Jedes Jahr werden deutschlandweit fast zwölf Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworten. Dabei ließe sich vieles davon noch verwerten, wie Hauswirtschaftsexpertin Christine Klöber jetzt bei einem Besuch im AWO-Quartier Kassel erklärte. Ihre Tipps sind ebenso einfach wie genial: Aus schrumpeligen Äpfeln lässt sich leckeres Kompott kochen, und hartes Brot eignet sich als Paniermel. Außerdem, verriet die Geschäftsführerin des Beratungsunternehmens Klöber Kassel auch, was wirklich in einen gut sortierten Lebensmittelvorrat gehört - Nudeln und Hefe sind es jedenfalls nicht unbedingt.
Eine gute Orientierung bieten laut M. Christine Klöber die Informationen des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, die man unter bbk.bund.de abrufen kann. Letztlich mache es aber noch mehr Sinn, eine persönliche, an die eigene Haushaltssituation angepasste Checkliste zu verfassen. „Eine Familie mit Kindern hat einen anderen Bedarf als eine alleinstehende ältere Person oder Menschen, die pflegebedürftig sind." Es gebe aber Lebensmittel, die grundsätzlich gut für eine Vorratshaltung geeignet sind: Haferflocken zum Beispiel. Man könne sie mit Milch oder im Notfall mit kaltem Wasser aufgießen. Auch Pumpernickel, Kartoffeln, Marmelade, haltbare Milch, Fischkonserven und Gemüse oder Obst in Dosen seien empfehlenswert. Ebenso wie Nüsse oder Trockenobst, das man am besten in sehr gut schließenden Behältnissen aufbewahrt.
Was der Fachfrau aufgefallen ist: Oft fehlt es den Menschen an hauswirtschaftlicher Grundkompetenz. Was kann ich aus welchen Zutaten kochen? Was hält sich wie lange und wir lagere ich Lebensmittel am besten? Wer das weiß, kommt nicht nur besser durch Krisenzeiten, sondern wirft auch deutlich weniger Essen weg.
Der Gesprächstermin mit Christine Klöber war der Auftakt von vielen Aktionen, mit denen die AWO Nordhessen die Nachhaltigkeitskampagne der Vereinten Nationen unterstützt. Unter dem Motto "Wir arbeiten dran" wird es in den AWO-Quartieren zahlreiche Veranstaltungen geben, die zum Umdenken anregen sollen.
Foto: Heidi Schulz (Fachkraft für Alltagsbegleiter bei der AWO Nordhessen), Quartiersmanagerin Silvia Wels und Christine Klöber
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