Unsere Grundwerte Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit im Hort-Alltag:
Nach demokratischem Vorbild wählen die Hortkinder in jedem Jahr ihren Kinderrat. Dies erfolgt nach den gleichen Grundsätzen wie bei politischen Wahlen: Allgemein, unmittelbar, frei, gleich und geheim.
Der spannende Wahlprozess beginnt mit einem Gesprächskreis. Gemeinsam werden die Aufgaben des Kinderrates besprochen und im Anschluss wird gefragt, wer sich zur Wahl stellen möchte. Die folgenden Tage nutzen manche als Bedenkzeit und auch diejenigen Kinder, die den Hort nicht täglich besuchen, werden in den Prozess mit eingebunden.
Wahlkampf mit Plakat und Rede
In diesem Jahr stellten sich 18 Kandidat*innen zur Wahl. Sie gestalteten mit einem Foto auf einer DIN-A4-Seite ihre Wahlplakate. Hier konnten die Wähler*innen wichtige Informationen wie Namen, Alter, Hobbies, Talente und die Gründe, weshalb jemand in den Kinderrat möchte, erfahren.
Jede*r Kandidat*in hat die Möglichkeit, mit einem Wahlplakat und einer Rede für sich zu werben, um möglichst viele Stimmen zu bekommen. Die Wähler*innen bekommen dabei auch die Chance, sich einen besseren Eindruck von den möglichen Repräsentant*innen zu machen und Fragen zu stellen.
Geheime Wahl
Bei der anschließenden Wahl dienen Papierboxen mit einer kleinen Öffnung als Wahlurnen. Jede*r Kandidat*in bekommt eine Box mit Foto. Die Boxen sind geordnet nach 1./2. Klasse und 3./4. Klasse. Sie werden hinter einem Vorhang in einer Zimmernische aufgestellt, die einzeln betreten wird. Jede*r Wähler*in bekommt einen persönlichen Wahlschein und vier Muggelsteine zur Stimmabgabe. Dabei können zwei Muggelsteine für Kandidat*innen der 1. und 2. Klasse sowie zwei Muggelsteine für die Kandidat*innen der 3. und 4. Klasse abgegeben werden.
Insgesamt werden vier Kinderräte gewählt. Haben die Gewählten ihre Wahl angenommen, darf die anschließende Wahlparty nicht fehlen.
Besondere Hygienevorkehrungen
Die Corona-Pandemie hatte auch auf die Abläufe der Kinderratswahl Einfluss. Es war das erste Jahr, in dem die Kinder mit Masken zur Wahlurne schritten. Die Hände wurden vorher besonders gründlich gewaschen, die Muggelsteine wurden desinfiziert und das „Wahllokal“ war gut gelüftet.
In diesem Jahr gab es klare Wahlergebnisse und es wurde keine Stichwahl benötigt. Die anschließende Wahlparty fand im Freien statt, mit Masken und ohne gemeinsame Naschteller.
Was aber bleibt, ist die riesige Freude bei den Gewählten und den Kindern, die sie gewählt haben. Auch die Erzieher*innen freuen sich auf den neuen Kinderrat.
"Sprachrohr" der Gruppe
Aus langjähriger Erfahrung ist klar, wie ungemein wichtig und ernst die Ratsmitglieder ihre Aufgabe nehmen und erfüllen. Als Ansprechpartner*innen für alle Kinder und deren Belange sind sie das „Sprachrohr“, das im Sinne der Gruppe handelt, so dass jede*r aktiv an Entscheidungsprozessen teilhaben kann. Die Belange und Themen der Hortgemeinschaft werden aufgegriffen und an die Erzieher*innen weitergetragen.
Hier lernen schon die Kleinsten, sich eine Meinung zu bilden, sie zu äußern und diese zu vertreten. Nötigenfalls wird konstruktiv gestritten und es werden Kompromisse ausgehandelt. Viele Entscheidungen, wie die Planung von Festen und Feiern, neue Anschaffungen oder die Gestaltung des Alltags, werden vom Kinderrat mitgetroffen.
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