Mit Nachhaltigkeit assoziieren viele Menschen zunächst einmal Themen wir Plastikvermeidung, Säuberung verschmutzter Ozeane oder Verzicht auf Flugreisen. In der Umgangssprache wird Nachhaltigkeit oft mit ökologischer Nachhaltigkeit gleichgesetzt. Das ist nicht falsch, denn Nachhaltigkeit bedeutet auch unseres Planeten lebenswert zu erhalten. Doch ökologische Nachhaltigkeit ist nur ein Aspekt. Nachhaltigkeit hat grundsätzlich drei Dimensionen – Ökologie, Soziales und Wirtschaftliches. Diese Dimensionen sind allerdings unterschiedlich zu gewichten.
- Ökologische Dimension von Nachhaltigkeit: Ein gutes Leben für alle Menschen und zukünftigen Generationen ist nur möglich, wenn wir die planetaren Grenzen wahren. Dazu gehören zum Beispiel die Wahrung der Artenvielfalt, der Ozeane oder des Klimas.
- Soziale Dimension von Nachhaltigkeit: Gleichzeitig sollen die Grundbedürfnisse aller Menschen befriedigt werden und ihnen Raum für eine individuelle Verwirklichung gegeben werden – jetzt und in der Zukunft. Die sozialen Aspekte der Nachhaltigkeit bauen auf vielen der Ziele für nachhaltige Entwicklung auf. Die Menschen sollen ein Leben frei von Armut, Hunger und Diskriminierung führen können und Zugang zu Bildung, Gesundheit, und starken und gerechten Institutionen haben.
- Ökonomische Dimension von Nachhaltigkeit: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum (SDG 8) sind ausgehend von den Zielen für nachhaltige Entwicklung die ökonomische Dimension von Nachhaltigkeit. In Bezug auf Wirtschaftswachstum gibt es allerdings unterschiedliche Sichtweisen. Die Ökonomin Kate Raworth wendet sich von dem Wachstumsbegriff ab und fordert das das Wirtschaften dazu dienen solle, die sozialen Aspekte von Nachhaltigkeit zu erfüllen und gleichzeitig die ökologische Nachhaltigkeit zu wahren.
Das Projekt „Für ein gutes und schönes Leben“ des Landesjugendwerks der AWO NRW, gefördert durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW, baut auf diesem breiten Nachhaltigkeitsverständnis auf. Um Nachhaltigkeit umzusetzen ist es wichtig das eigene Verhalten zu hinterfragen und gegebenenfalls zu ändern und gleichzeitig die Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zum Handeln zu bewegen.
Um das breite Verständnis und das Zusammenspiel aus eigenem Handeln und Forderungen stellen niedrigschwellig zu vermitteln, haben sich die Jugendwerker*innen die Aktion „Nachhaltigkeitsvorsätze 2020“ ausgedacht. Dazu wurden im Vorlauf Vorschläge gesammelt, die dazu beitragen die drei Dimensionen von Nachhaltigkeit zu erfüllen. Die Vorsätze für 2020 lauten zum Beispiel „Setze dich offen für deine Werte ein“, „Solidarisiere dich mit Menschen, die für eine angemessene Bezahlung streiken“, „Achte auf nicht-diskriminierende Sprache“ oder „Hänge ein „Keine Werbung“-Schild an den Briefkasten“. Die Ideen wurden auf aus Recyclingmaterial bestehende und in Deutschland produzierte Bierdeckel gedruckt und in den Jugendwerken und Jugendtreffs verteilt. Die Jugendwerke in NRW rufen dazu auf unter dem #nachhaltigesJWNRW die Aktionen zu teilen und sich gegenseitig zu motivieren das Jahr 2020 nachhaltiger zu gestalten. Die Bierdeckel können beim Landesjugendwerk der AWO NRW bestellt werden.
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