Das entwicklungspolitische Bildungsangebot von AWO International nimmt Herausforderungen und Chancen der Globalisierung in den Blick und gibt Impulse für ein werteorientiertes, nachhaltiges Handeln vor allem in die Arbeiterwohlfahrt und die Jugendwerke der AWO. Entwicklungspolitische Bildungsarbeit sensibilisiert über globale Abhängigkeiten und Zusammenhänge. Sie regt dazu an, über verantwortliche und zukunftsfähige Handlungsweisen nachzudenken. Unser Material- und Fortbildungsangebot richtet sich an Trägerorganisationen von Freiwilligendiensten, an Träger außerschulischer Jugendarbeit, an die Jugendwerke der AWO und die Bereiche Fort- und Erwachsenenbildung in der Freien Wohlfahrtspflege.
Unser Land „steht unter erheblicher Spannung.“ Dieser Satz von Sozialwissenschaftlerin Naika Foroutan fasst gegenwärtige Entwicklungen zusammen, die Ungleichheit verstärkt, Vielfalt erhöht und Konflikte sichtbar gemacht haben. Seit den weltweiten politischen Umwälzungen der 1990er-Jahre bestimmen Finanz-, Wirtschafts- und ‚Flüchtlings‘- bzw. Migrations-‚Krisen‘ öffentliche Debatten sowie politische Entwicklungen in Europa und weltweit. Gleichzeitig fuhren Anti-diskriminierungs-, Emanzipations- und Gleichstellungsbewegungen beachtliche politische Erfolge ein, die eine Ausweitung von Rechten und Privilegien für Minderheiten und marginalisierte Gruppen, aber auch Identitäts- und Kulturdebatten zur Folge hatten. Alte Gewissheiten und Konzepte werden zunehmend infrage gestellt. Dadurch geraten andere wichtige Debatten über unseren Wirtschafts- und Lebensstil, planetarische Grenzen und den Klimawandel in den Hintergrund, wodurch die Lebensgrundlage künftiger Generationen weiter gefährdet wird.
Das entwicklungspolitische Bildungsmaterial von AWO International beleuchtet das Thema Flucht und Migration aus einer ganzheitlichen Perspektive: Wir möchten nicht nur Wissen zu Flucht- und Migrationsursachen vermitteln, sondern auch grundlegende Kompetenzen der Lernenden stärken, um sich von komplexen gegenwärtigen Entwicklungen nicht überwältigen zu lassen. Wir möchten dabei die Komplexität des Themas nicht zu sehr reduzieren, um geschichtlichen, wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhängen gerecht zu werden und Debatten einordnen zu können. Dabei steht nicht nur das Verstehen, sondern auch das Handeln im Mittelpunkt der Methoden.
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